Polymerbitumenbahnen Infos

Begriffsdefinition

Bitumen ist nicht gleich Bitumen. Die heute für qualitativ hochwertige Dachabdichtungen am häufigsten eingesetzten Bahnen sind überwiegend aus Polymerbitumen. Wie dieses „veredelte Bitumen“ hergestellt wird und welche besonderen Vorzüge diese Bahnen haben, erfahren Sie in dieser Folge.

Die Entwicklung der Abdichtungsbahnen für Dächer ist – grob dargestellt – in drei Etappen abgelaufen. Die ersten Bahnen wurden auf Teerbasis hergestellt, daher auch der Ausdruck „Teerpappe“. Seit rund 30 Jahren wird dieser Rohstoff nicht mehr eingesetzt, da er krebserregend ist.

Die zweite Stufe besteht in der Entwicklung von Abdichtungsbahnen aus Oxydationsbitumen. Der Rohstoff ist ein Nebenprodukt, der bei der Destillation von Erdöl entsteht, daher der Ausdruck Destillationsbitumen. Durch Einblasen von Luft entstehtOxydationsbitumen, das für Flachdach-Abdichtungen geeignet ist. Mit Füllstoffen werden die Eigenschaften dieses Bitumens noch beeinflusst, beispielsweise Standfestigkeit und ....Pene...
Oxydationsbitumen ist jedoch für Oberlagsbahnen, die den Umwelteinflüssen direkt ausgesetzt sind, nicht ganz problemlos. Im Vergleich zu Polymerbitumenbahnen altern sie relativ schnell.

Mit der Entwicklung der Polymerbitumenbahnen in den siebziger Jahren konnte die Qualität – und damit der Ruf der Flachdach-Abdichtung – wesentlich verbessert werden. Durch Zusatz von polymeren Kunststoffen werden Lebensdauer und technische Beschaffenheit positiv verändert.

In der Dachbahnenherstellung werden vor allem APP (Ataktisches Polypropylen) für Plastomerbitumen (PYP) und SBS (Styrol-Butadien-Styrol) für Elastomerbitumen (PYE) eingesetzt.
Der Unterschied: Plastomerbitumen ist verformbar, also plastisch.
Elastomerbitumen verhält sich elastisch und kehrt nach der Verformung – ähnlich wie ein Gummiband - wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Außerdem erhöhen polymere Kunststoffe die UV-Beständigkeit, die Viskosität und die Wärmestandfestigkeit und verbessern das Kaltbiegeverhalten und die Klebefähigkeit.
In Verbindung mit reißfesten und dehnfähigen textilen Trägereinlagen eignen sie sich daher besonders als Oberlagsbahnen sowie für biegweiche Dächer und für Anschlussbereiche, wo die Bahnen starken Belastungen standhalten müssen.

Die Qualität der Polymerbitumenbahnen hängt wesentlich von der Menge der beigemischten polymeren Kunststoffe ab. Dieser Zuschlagstoff ist der teuerste bei der Produktion von Dachbahnen. In den Regelwerken bestehen jedoch keine Angaben über Mindestmengen.

Als Grundregel gilt daher, je billiger die Polymerbitumenbahn, umso geringer ist der Polymeranteil und damit die Qualität.



EURODACH - EBERT - Dipl. Ing. Frank Ebert
Ingenieur- und Sachverständigenbüro für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik
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